Als die Anfrage für dieses Projekt kam, habe ich nicht lange gezögert.
Aufgabe war es, ein Spiel zu entwickeln, das in der mobilen Stadtteilarbeit in Berlin Weißensee von den Mitarbeiterinnen des Frei-Zeit-Hauses e.V. mit Schulklassen, aber auch mit Erwachsenen eingesetzt werden kann. Ein Spiel, das dabei unterstützt, miteinander ins Gespräch zu gehen, sich besser kennenlernen und im Gespräch bleiben.
Es ging dabei nicht um eine Entwicklung von Anfang an, sondern um das Umsetzen eines von Desislava Haak entwickelten und bereits erprobten Workshopkonzepte in ein Regelspiel mit haptischem Material.
Und es ging nicht „nur“ um die Entwicklung, sondern auch um das Produktmanagement inklusive der Umsetzung im Digitaldruck.

Ich schaute mir vor Ort alles an, saß mit im Tiny Büro auf dem Sportplatz hörte zu, fragte nach … und legte los.
In enger Absprache entstand das Spiel HALU … ist ein sicherer Ort.
Seit Oktober 2025 ist es im Einsatz. HALU ist übrigens ein ganz besonderer Begriff – mehr dazu in den Sidefacts hier unten im Beitrag.

  • Beim Brainstormen über den Namen des Spiels hat HALU sich durchgesetzt.
  • Im Spiel geht es um Assoziationen zu Begriffen und um das einander Zuhören.
  • Würfel bringen Zufall ins Spiel.
  • Farbige Bastelstäbchen, aus denen das Wort EMPATHIE gelegt wird, dokumentieren und steuern Spielfortschritt und Spieldauer.

Sie möchten mehr über das Spiel erfahren?

Das Team des Frei-Zeit-Hauses e.V. freut sich über Ihre Fragen

Sie möchten, dass ich ein orts- oder themengebundenes Spiel für Sie entwickele oder umsetze?

Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen.

 


Die Eckdaten

HALU ... ist ein sicherer Ort
Herausgeberin: Frei-Zeit-Haus e.V.
Für 2-6 Personen ab 10 Jahren.
Autorin: Desislava Haak
Autorin interaktive Umsetzung & Produktmanagement: Anja Wrede


Sidefacts

Ich dachte, HALU sei ein Begriff aus Niedersachsen – zumindest hieß der sichere Ort beim Fangen spielen in der Nordheide, wo ich in der aufgewachsen bin, so.
Immer, wenn ich andere Menschen frage, wie dieser Ort bei Ihnen genannt wurde, bekomme ich ganz unterschiedliche Rückmeldungen - das Wort HALU hat noch niemand, der nicht aus meiner Kindheitsbubble stammt, genannt.
Klippo, Freio, Insel … das sind einige andere regionale Begriffe für diesen besonderen Ort, die ich aus dem Gedächtnis notiert hatte.
Bei der Recherche habe ich dann den Atlas der Alltagssprache entdeckt.
Und siehe da, HALU wird auch an anderen Orten verwendet. Die Nordheide muss allerdings noch ergänzt werden – Ich klemme mich beizeiten dahinter!

HALU ist eines dieser Worte, die sofort für einen Austausch sorgen, verpackt in die Frage:
Wie heißt in deiner Kindheitsheimat ...

  • der sichere Ort beim Fangenspielen?
  • das letzte Stück vom Brot?
  • dieses Ding zum Kloverstopfung beseitigen?
  • die Spielfigur vom Mensch-ärgere-dich-nicht?
  • ...

 


Da kiekste! Da hörste!

Diese beiden ganz besondere Projekte durfte ich Anfang des Jahres für die Berliner Humboldt Bibliothek (Stadtbibliothe Reinikendorf) umsetzen.
Seit einigen Jahren beobachte ich mit großer Freude die Entwicklung von Bibliotheken zu Dritten Orten.
Bereits einige Male durfte ich Projekte für Bibliotheken umsetzen.
In Bibliotheken gibt es mittlerweile nicht nur Lesungen und das tolle Format Bibliothek-der-Dinge, sondern auch Workshops, Spielenachmittage … und das Angebot Bib to go. Das Angebot Bib to go umfasst bereits mehrere Mediensammlungen, die, thematisch zusammengefasst und in einer großen Tasche verpackt, ausgeliehen werden können.
Es gibt z.B. Sprachförder- , Umweltbildungs- und MINTangebote. Bisher waren Kinder die Zielgruppe.
Mein Auftrag war es Anfang 2025, zwei Medientaschen für Erwachsene zusammenzustellen.

  • Gedacht sind beide Thementaschen für An- und Zugehörige, Ehrenamtliche oder Pflegefachkräfte, die ältere Erwachsene besuchen und sich neue Impulse wünschen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
  • Aus mehreren Themenvorschlägen wurde diese beiden ausgewählt:
    Da kiekste: Aufwachsen in Berlin
    Da hörste: Musik!
  • Enthalten sind jeweils ausgewählte Buchtitel, Postkarten und mehrere Spiele mit einfachem Zugang.
  • Erklärkarten mit Kurzanleitungen und Praxisvorschlägen helfen, den Einstieg in das Material zu finden und den Einsatz flexibel zu gestalten.
  • Darüber hinaus ist sind 2 iPads enthalten, auf denen bereits mehrere Apps installiert sind.
  • In der Thementasche zum Aufwachsen in Berlin ist auch eine mehrteilige Karte des Bezirks Reinickendorf enthalten (inklusive Anwendungstipps).
  • Auch Musik mit Bezug zu Berlin ist auf den iPads zu finden. Die Nutzung wird über die Freegallmusic App möglich (Eine Musikapp für öffentliche Bibliotheken, an die die Berliner Bibliotheken angeschlossen sind).
  • Neu entwickelt habe ich zwei Kartensets mit Impulsfragen, die auf das Material abgestimmt sind.
    Alle Texte sind mit dem Team der Bibliothek abgestimmt, die grafische Umsetzung habe ich entsprechend der Gestaltungsvorgaben erstellt, dabei die Berlin Type genutzt ... und die Produktion der kleinen Auflage in Auftrag gegeben.
    Es ist so toll, dass der Digitaldruck kleine Auflagen in sehr guter Qualität ermöglicht!

Was ich besonders daran mag

    • die Idee der Thementaschen inklusive der kurz gefassten Anwendungstipps.
    • das Einbeziehen unterschiedlicher Medien (Bücher, Spiele, iPad).
    • Impulsfragen sind eines meiner Lieblingswerkzeuge, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Impuls- und Entweder-oder-Fragen habe ich übrigens auch - gemeinsam mit Katja Günther - für das Workshopkonzept Das Impostor-Phänomen: Und wie hoch stapelst du? entwickelt und bereits mehrfach eingesetzt - zuletzt in der Arbeit mit Juristinnen.

Sie möchten, dass ich ein orts- oder themengebundenes  Kartenset oder Spiel für Sie umsetze?

Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen!

 


Sidefacts

Meine Favoriten aus den beiden Thementaschen

  • Ich bin nicht in Berlin geboren und so war es doppelt spannend, nach Fotobänden zu suchen, die Gesprächsanlässe zum Aufwachsen in Berlin bieten, z.B.:
    Kindheit in der großen Stadt, Frauke Berting (Hrsg.), Edition Braus 2018.
    Wie es beim Beschäftigen mit Themen immer so ist, es tauchen Namen immer wieder auf.
    Im Zusammenhang mit Fotos aus dem Berlin um die Jahre 1900-1945 ist es z.B. der Name Willy Römer.
  • Ick hau’ Dir uff’n Kopp bis de Läuse piepen – Berliner geflügelte Worte
    Eine Sammlung Berliner Worte und Redensarten. Ursprünglich herausgegebenen von Paul Lindenberg 1887, Favoritenpresse 2021
    Aktuelle Illustrationen: Jakob Hinrichs
  • Klang2
    Deine akustische Spielesammlung. Von Sebastian Oberlin & Adrian Rennertz, Verlag: Oberlin & Rennertz GmbH 2022
  • Einer der Punkte, die ich an neuen Projekten besonders mag ist es, zu recherchieren, neue Dinge entdecken, zu lernen und mich in die Bedürfnisse der Zielgruppe zu versetzen.
    Darum ist in der einen Tasche auch ein Mensch-ärgere-dich-nicht Spiel enthalten - in der Berlin Version.

Auch bei diesem Projekt hat meine Recherche das Thema Einsamkeit gestreift - ich verfolge die Diskussionen darüber, was wir als Gesellschaft aktiv tun können, um Begegnungen zu ermöglichen und finde, das Spiel als Methode hat dort einen wichtigen Platz.
Auch das Kompetenznetzwerk Einsamkeit hat Spiele als Methode für Begegnungen 2025 in den Mittelpunkt gestellt.
More in Common e.V. arbeitet zum Thema Begegnungen und hat ein sehr lesenswertes Magazin herausgegeben.


Die Eckdaten

Da kiekste!
Ein Kartenset mit Impulsen für gute Gespräche rund um das Leben in Berlin von Anja Wrede
Herausgeberin: Stadtbibliothek Reinikendorf

Da hörste!
Ein Kartenset mit Impulsen für gute Gespräche rund um das Thema Musik von Anja Wrede
Herausgeberin: Stadtbibliothek Reinikendorf


Mit Fuxi auf Kieztour

Dieses ganz besondere Projekt durfte ich im Herbst & Winter 2023 umsetzen ... nun ist es ausleihbar!
Seit einigen Jahren beobachte ich mit großer Freude die Entwicklung von Bibliotheken zu Dritten Orten.
Dort gibt es mittlerweile nicht nur Lesungen und das tolle Format Bilderbuchkino, sondern auch Workshops, Hausaufgabenhilfe, Puzzletauschbörsen, Spielenachmittage …

Darum habe ich mich sehr darauf gefreut, nach mehreren Workshops zum Thema Spiel dort ein Spiel, genauer gesagt eine Rätselrallye, partiziaptiv zu entwickeln und umzusetzen.

Eine Rallye extra für die Bibliothek.

In Ferienworkshops habe ich mit Kindern eine Rätselrallye für die Gegend rund um die Bibliothek Eva-Maria-Buch-Haus in Berlin Tempelhof entwickelt.
Schon im Vorfeld hatte ich mich in der Umgebung der Bibliothek umgeschaut, um eine ungefähre Strecke und auch ein paar „rätselfähige Dinge“ in Augenschein zu nehmen.
Dann sind wir zusammen losgezogen.
Im Nachgang habe ich ergänzt, was noch fehlte, Verschlüsselungen hinzugefügt, Zusatztexte für ein kleines Lexikon geschrieben, alles mit dem Team der Kinderbuchabteilung abgestimmt, die grafische Umsetzung erstellt und die Produktion der kleinen Auflage in Auftrag gegeben.

Fuxi selbst ist übrigens das Maskottchen der Bibliothek Eva-Maria-Buch-Haus.
Gestaltet hat ihn Dikra Kadhim, die Farbwelt des kleinen Fuchses hat die Gestaltung der Rallye vorgegeben.

Das ist das Besondere an der Rätselrallye!

Sie …

    • ist komplett analog spielbar.
    • ist für Leseanfänger:innen geeignet.
    • ist in der Bibliothek ausleihbar und z.B. für Kindergeburtstage gut geeignet.
    • startet und endet an der Bibliothek. Es gibt zwei Touren, beide sind ca. 1,5 km lang.
    • enthält zusätzlich ein kleines Fuchsquiz.

Alles in Allem ist diese Rätselrallye ein schönes, lange und von vielen Kindern nutzbares, sehr besonderes Projekt.

Sie möchten, dass ich eine ortsgebundene Rätselrallye als partizipatives, nachhaltiges Produkt für Sie umsetze?

Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen!

 


Sidefacts

Einer der Punkte, die ich an neuen Projekten besonders mag ist es, zu recherchieren, neue Dinge entdecken, zu lernen und möglichst lesefreundlich zu schreiben.
Der Rallye liegt ein kleines Lexikon mit weiteren Infos zu den Rätseln bei.

   

  • Ich wohne nicht weit weg von der Bibliothek, aber erst beim Auskundschaften für die Tour ist mir dieser besondere Brunnen im Franckepark aufgefallen:
    Der Junge versucht sich von einem Tier zu befreien, das sich um sein Bein windet. Was genau und warum die Statue etwas ganz besonderes ist, ist Thema in der Rallye und im Lexikon.
    Update 02/2025: Es ist unfassbar: die Statue ist gestohlen worden.
  • Das die hier abgebildete Eule, die heute ebenfalls im Franckpark steht, eigentlich nicht die Richtige ist … und an dieser Stelle eigentlich vorher mal eine Ziege auf dem Brunnen stand, war mir neu.
    Update 04/2025: Der Platz, in dessen Mitte die Eule stand, wird restauriert ... und ich konnte bisher noch nicht herausfinden, ob und wie der Brunnen umgestaltet wird.
  • Eines der Kinder wusste, dass der Tempelhofer Fußballverein BFC Germania eines herausragendes Kennzeichen hat – wieder was gelernt!
  • Als letzte Info mussten wir dann auf der Packung noch darauf hinweisen, dass die Rallye bei Schnee nicht spielbar ist.
    Denn einige Rätsel befinden sich direkt am Boden.
    Dieser Punkt wurde mir direkt vor der letzten Testrunde klar … als ich auf dem Weg zur Bibliothek Anfang Dezember den Schnee unter meinen Schuhen knirschen hörte und sah, dass ein Rätsel auf einem Parkplatz plötzlich unsichtbar war.

Rätsel habe ich übrigens auch für mein Spiel Das geheimnisvolle Haus (Verlag: moses) in ein Spiel integriert.

 


Die Eckdaten

Mit Fuxi auf Kieztour
Herausgeberin: Bezirksbibliothek Tempelhof Schöneberg im Eva-Maria-Buch-Haus
Eine analoge Rätselrallye durch die Umgebung der Bibliothek von Anja Wrede
Illustration Fuxi: Dikra Kadhim


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